Thats me

Und mit dem Alter kommt die Unzufriedenheit....

20.4.15


Wenn mich jemand fragen würde, wie unzufrieden ich wäre, würde ich sagen, dass es von Jahr zu Jahr immer schlimmer wird. Früher, als man noch unbeschwert durch das Leben ging und sich keinen Kopf über nichts gemacht habe, habe ich definitiv zufriedener gelebt. Je Älter ich werde, desto mehr Kreisen meine Gedanken um unnötige Sachen und meißt ich selbst mache mir die größten Probleme, anstatt das Leben zu genießen wie es ist. Aber warum auch? Im Kopfkino laufen bekanntlich die besten Filme ab.

28 - Die biologische Uhr tickt

Ich gehöre definitiv zur Generation, die unzufrieden ist. Von meiner Generation erwartet man, dass man mit 28 Kinder, einen Mann und eine Arbeit hat. Muss das Leben so aussehen? Oft vergleiche ich mich mit meinen Eltern, die in meinem Alter schon eine 7-jährige Tochter hatten und verheiratet waren. Ich? Ich sehe mich irgendwie nicht in dieser Schiene. Ich bin froh, wenn ich mich um mich selber kümmern kann. Ich arbeite voll und studiere noch nebenbei und führe ein Pendlerleben, die nirgendswo ein wirkliches Zuhause hat.Wo soll ich da noch ein Kind hinstecken bzw. sollte man dieses stressige Leben einem kleinen Wesen zumuten? Ich beneide Leute, die jeden Tag Heim kommen. Freunde und Familie um sich haben und nicht ständig auf der Durchreise sind. Leute, die mit ihrem Nachwuchs Hand in Hand durch den Zoo schlendern und einfach unbeschwert leben können. Jedes Mal, wenn man mich auf Nachwuchs und Hochzeit anspricht, bekomme ich einen Puls von 180 und innerlichen Ausschlag. Menschen wissen einfach nicht, wie man jemanden mit so einer Frage verletzen kann, ohne dies bewusst zu machen. Man wird hingestellt, als ob man sich alles genauso ausgesucht hat. In erster Linie mag das wohl stimmen, aber was hat man denn für eine andere Wahl? Arbeit gibt es für mich nicht vor der Haustür.

So muss man sich aber leider nun mal mit 28 in eine Schiene pressen lassen, weil es früher nun mal anders war. Früher ist aber nicht jetzt. Es sind andere Zeiten. Zeiten, in denen man auch für sich anders entscheiden kann und teilweise auch leider muss. 


Gestern fragte mich meine Mutter, wie es sich nun mit 28 Jahren anfühlt. Was sollte man darauf ganz ehrlich antworten? Ich fühlte mich am Sonntag mit 28, genauso wie am Samstag mit 27. Unzufrieden eben. 

Unzufrieden, weil ich nicht das haben kann, was für andere selbstverständlich ist.

Generation Facebook 

Kein Geld ist etwas wert, wenn man keine guten Freunde hat. Auch ein Punkt auf der Unzufriedenheitsskala. Jeder meiner Freunde bekommt einen selbstgeschriebenen Text, ein  Bild oder irgendwas anderes liebevolles zum Geburtstag. Gerade, wenn man sich kaum noch sieht und weit voneinander entfernt wohnt.
Hoch lebe diese Generation Facebook, bei dem man immer benachrichtig wird, sobald ein Geburtstag ansteht. Man bekommt eine Nachricht, dass Person X Geburtstag hat und schnell schreibt man auf die Pinnwand "HBD". Bitte was?
Hoffentlich hat man in diesen 3 Sekunden keinen Krampf in die Finger bekommen.  Bei solchen Nachrichten denke ich mir immer, dass man sich sowas auch sparen kann. Entweder gratuliert man jemanden, weil er einem wichtig ist, ich diese Person mag oder ich schenke es mir einfach. Wenn man dann aber Abends, wo der ganze Tag schon vorbei ist, eine Nachricht von einer nahestehenden Person über Facebook bekommt, in der nur das sporadische "Alle Gute" steht, kommt man am Ende doch nur wieder ins grübeln. Sollte man zufrieden sein, dass er überhaupt geschrieben hat oder ist man berechtigterweise unzufrieden? Jeder den ich mag, schenke ich bewusst Zeit, um ihn eine Freude zu machen. Diese Zeit sollte man sich immer nehmen und das größte Geschenk ist es doch, wenn man dieser Person ein Lächeln ins Gesicht zaubern kann.

Das Traurige dabei ist aber, dass man durch seinen Stolz sich solche unliebsamen Aktionen merkt und dies beim nächsten Geburtstag kontert. Einfach, weil man selber für ihn doch scheinbar auch so unwichtig war. Ich frage mich immer, ob das unsere heutige Gesellschaft sein soll. Immer nur an sich denken und ja keinen Schritt zuviel machen. Man könnte sich ja einen Zacken aus der Krone brechen. Wie oft habe ich Menschen zum Geburtstag eine Aufmerksamkeit geschenkt. Das Zauberwort heißt Anstand.

Im letzten Jahr bekam eine Freundin von mir ein Beautykörbchen zum Geburtstag geschenkt. Was meint ihr, wie ihre Reaktion war? Sie fragt mich allen ernstes, ob sie stinken würde. Drei Mal dürft ihr nun raten, was ich zum Geburtstag bekam. Nichts!

Anstand heißt das Zauberwort

Und solche Dinge sind der Grund, warum einem Geburtstage (*sorry) teilweise nur noch auf den Sack gehen. Man gibt sich soviele Mühe für Andere und selbst bekommt man nichts zurück. Ob ein Geschenk 5€ oder nur 20Cent kosten würde. Nur der Gedanke zählt doch am Ende und die paar Kröten (man könnte ja auch was basteln) hat man doch immer. Auch stellt man in solchen Situationen Freundschaften in Frage und ich gebe es ehrlich zu...mein Stolz ist unendlich groß und ich gehöre zu der Kategorie Mensch, der nichts vergisst und sehr nachdenklich ist.

Und mit dem Alter kommt das Gefühl, dass dieses Miteinander immer schlimmer wird.

Warum erzähle ich euch das alles?

  • Lasst euch in kein Klischee pressen.
  • Genießt jeden glücklichen Moment eures Lebens.
  • Schätzt eure wahren Freunde und macht den Menschen um euch herum hin und wieder eine Freude.
  • Sagt Menschen einfach mal, wieviel sie euch bedeuten bzw. dass ihr sie gern habt.
  • Um Gottes Willen schreibt bei Facebook kein "HBD", wenn jemand Geburtstag hat. Über sowas freut sich niemand.
  • Wenn ihr was geschenkt bekommt, dann schenkt aus Anstand etwas zurück. Das gehört sich so.
  • Wenn ihr Ziele habt, dann verfolgt sie und habt Mut. Egal was andere von euch denken werden.
  • Genießt euer Zuhause und seid dankbar, dass ihr eure Familie um euch habt.
  • .... um meinen Frust mal loszuwerden :) 
  • Macht aus allen einfach das Beste und lasst euch nicht runterziehen.

  • Und das Wichtigste....Seid einfach für alles dankbar. Denn: "Nicht die Glücklichen sind dankbar. Es sind die Dankbaren, die glücklich sind"

An meinem Geburtstag habe ich wieder einmal gemerkt, wem ich wichtig bin, wer für mich da ist und umso mehr weiß ich meine Freunde zu schätzen, denen ich jede Mühe wert bin.

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